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Curriculum: Sommeruniversität/ Exkursion (jeweils nach dem SoSe)
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SoSe 2024 |
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Sommeruni 2024: "Street Epistemology - Kontroverse Orte in Hamburg erkunden"
Charakteristisch für offene, freiheitliche Gesellschaften ist ein vernunftorientierter Austausch über Fakten und das Ringen um Normen hinsichtlich der Form, Inhalte und Ziele staatlicher Eingriffe und der Richtungen gesellschaftlicher Entwicklungen. In den letzten Jahren scheint es aber immer schwerer zu werden, den Austausch zu führen und miteinander angemessen zu ringen. Dieser Umstand bedroht den gesellschaftlichen Frieden: Eine gesunde Streitkultur wird unterlaufen durch Alleinvertretungsansprüche, Abwertungen nicht geteilter Ideen und Auffassungen, durch soziale Ausgrenzung und auch moralisierende Manipulation, die "Moralkeule".
Wie also können wir eine gesunde Streitkultur aktiv mitgestalten, die unsere Demokratie stärkt? Und was sagt unsere Perspektive des Verstehens über uns aus?
Zum einen wollen wir gemeinsam solchen Widersprüchen und Kontroversen (in uns und mit anderen) nachspüren: Welche Beispiele für Orte, Räume und Umgebungen können wir in Hamburg finden, auf die wir (in uns selbst oder als Gruppen) ambivalent reagieren? Und was lösen diese Orte und Gespräche mit Menschen vor Ort in uns aus? Zum anderen wollen wir aber auch kommunikativ "praktisch" werden und uns fragen, wie wir angesichts dieser Kontroversen - eigentlich "unmöglich" erscheinende - Dialoge führen können und diese an verschiedenen Orten in Hamburg auch führen.
Wir wollen vom 23. September bis 27. September 2024 sowohl die entsprechenden Orte in Hamburg, die Menschen dort und uns in dialektischem Verhältnis mit unserer Umwelt in genau solchen Dialogen erkunden. Hierbei sind die Komponenten aktives Zuhören und Verstehen von zentraler Bedeutung. Basierend auf den Erkenntnissen über uns selbst und dem, was wir erlebt haben, wollen wir uns abschließend fragen, wie Friedensbildung unter dem Einfluss von Ambivalenzen und Widersprüchen in uns und zwischen uns aussehen kann. Hierbei bauen wir auf der erlernten Theorie und Praxis aus dem Vorbereitungsseminar auf, das Vorbereitungsseminar am 12. Juli 2024 stattgefunden hat.
Marle Schuhmann, Friederike Brandtner, Sigrid Happ, Hartwig Spitzer
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WiSe 2023/24 |
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SoSe 2023 |
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WiSe 2022/23 |
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SoSe 2022 |
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WiSe 2021/22 |
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SoSe 2021 |
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WiSe 2020/21 |
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SoSe 2020 |
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Sommer Uni 2020 – Die Macht von Narrativen
Digital und international: Bei der diesjährigen Sommer-Uni Friedensbildung ging es um die Konstruktion und Macht von Narrativen. 30 Studierende aus Hamburg und Amsterdam beschäftigten sich mit Narrativen zu kollektiven Identitäten, gesellschaftspolitischen Erzählungen, persönlichen Geschichten, und den großen Fragen des Lebens: Wer sind wir, was macht uns aus, was prägt uns und wie hängt das alles miteinander zusammen?
Es war die vierte Sommer-Uni, die der Arbeitskreis Friedensbildung der Universität gemeinsam mit dem Center for Religion and Peace&Justice Studies der Freien Universität Amsterdam vom 21.- 26. September durchgeführt hat. Eigentlich sollte die Reise für die Hamburger Studierenden nach Amsterdam gehen. Durch die Covid-19-Pandemie fand die Summer-School nun Zuhause in unseren Wohn- und Arbeitszimmern statt. Was hätte dabei verloren gehen können - Nähe, Austausch, Begegnung. Es kam anders, nämlich die Erfahrung, dass auch im digitalen Raum Nähe im persönlichen Austausch und der gemeinsamen Arbeit an einem packenden Thema möglich werden kann. Das war der professionellen Gestaltung durch das Orga-Team und dem Engagement der Teilnehmer*innen bei der Kleingruppen- und Plenumsarbeit zu verdanken. Die Potenziale einer Vielzahl von Online-Portalen ermöglichte einen intensiven Austausch von Studierenden, Lehrenden und Gast-Dozierenden. Persönliche Lebensgeschichten miteinander zu teilen war spannend, aufregend, emotional und berührend. So viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen kennenlernen und eine ganze Woche Zeit haben, sich mit dem Gegenüber auseinander zu setzen, war eine einzigartige Erfahrung.
Ergänzt wurden unsere persönlichen Erzählungen durch einen theoretischen Input und aktuelle Forschungsergebnisse. Der Fokus lag dabei insbesondere auf Untersuchungen zu Narrativen zu Zugehörigkeit und Migration in Deutschland und den Niederlanden. Zu diesem Thema wurden zwei Gast-Professorinnen eingeladen. Rebecca Pates und ihr Team von der Universität Leipzig machte mit der Gruppe einen Workshop zu der Konstruktion von Identität und Nation. Ihre Forschung beschäftigt sich vor allem mit der Verbindung von Nationalismus und Klassismus. Sie zeigte uns damit anschaulich, wie mehrere Narrative korrelieren. Besonders anregend war auch die Zusammenarbeit mit Prof. Halleh Ghorashi (Freie Universität Amsterdam), die uns Zuschreibungen und Abgrenzungen erläuterte, die Migrant*innen erfahren. Der Workshop mit ihr bot eine Möglichkeit sich über Beispiele des Empowerment durch Narrative auszutauschen.
Eine besonders spannende und intensive Begegnung ermöglichte der virtuelle Museumsrundgang im Tropenmuseum in Amsterdam. Die Ausstellung arbeitet die Geschichte des niederländischen Kolonialismus und des Sklavenhandels künstlerisch auf. Im Anschluss an der "Rundgang" teilten einzelne Studierende aus Ghana und Holland ihre persönliche Verbindung zu dem Thema mit der Gruppe. Die Summer-School ermöglichte somit einen Austausch von Nachfahren von ehemaligen Kolonisatoren und Kolonisierten.
Ein weiterer Teil der Summer-School wurde von den Teilnehmenden selbst vorbereitet. In digital vernetzten Kleingruppen gestalteten wir Videos, die mit dem Thema "Narrative" verknüpft waren. Alle Videos zeichneten ein Bild der Emotionalität und der individuellen Kreativität und waren sowohl berührend, als auch ein Anstoß zum Nachdenken. Die Vielfalt und durchdachte Ausarbeitung der Projekte war angesichts der Umstände und der begrenzten Zeit besonders beeindruckend.
Durch die diverse Zusammensetzung der Gruppe und das wertschätzende Miteinander konnten wir voneinander lernen, miteinander diskutieren und uns auf Augenhöhe begegnen. Natürlich hat uns der informelle Austausch einer Begegnung am selben Ort sehr gefehlt, wir sind aber zuversichtlich, dass mensch sich zweimal im Leben sieht und freuen uns, alle Teilnehmenden irgendwann einmal persönlich kennenzulernen. Die Summer-School wird uns noch lange im Kopf bleiben - die vielen Eindrücke und Erlebnisse müssen erst verarbeitet werden, aber wir freuen uns schon darauf, sie zum Teil unseres eigenen Narrativs zu machen. (Text: Hannah Friedrich und Janna Koop, Studierende im Curriculum Friedensbildung)
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WiSe 2019/20 |
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SoSe 2019 |
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WiSe 2018/19 |
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SoSe 2018 |
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WiSe 2017/18 |
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SoSe 2017 |
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Sommer-Universität 2017: Kreativität und Dialog. Sich einmischen in gespaltenen Gesellschaften
(Organisation: Initiativkreis Friedensbildung: Julia Freund, Maren Fröhling, Ise Gainza, Sigrid Happ, Gordon Mitchell, Sofie Olbers, Alexander Redlich, Hartwig Spitzer, Julia Zeyn)
In diesem Sommerkurs werden wir uns dem Thema in mehreren Workshops auf drei Ebenen zuwenden: Kreative Methoden (Theater, Photographie), Problemfelder (Hate Speech, Fussballfankultur) und Haltungen (Humor, Zivilcourage). Studierende konnten an zwei eintägigen Workshops aus dem Gesamtangebot teilnehmen. Folgende Workshops wurden angeboten:
Creativity and Peacebuilding in Higher Education (Gordon Mitchell, Monika Pietrzak-Franger, Titus Pacho, Joseph Badokufa): Titus Pacho and Joseph Badokufa are lecturers in the Faculty of Education at St Augustine University in Tanzania. In addition to reporting on peace and human rights initiatives at their university, they will facilitate a workshop using methods of arts-based social inquiry. Photo-art will serve as a platform for thinking and exchange. Here the emphasis will be on uncovering the contradictions and opportunities presented by higher education.
Hate Speech im Netz (Claudia Lampert, Hans-Bredow Institut): Aggressive, hasserfüllte und verletzende Kommentare sind im Internet keine Seltenheit mehr. Mal handelt es sich um verbale Gewaltäußerungen einzelner Personen, mal brechen ganze Wellen an aggressiven und abwertenden Kommentaren in Form von sog. Shitstorms über die Betroffenen hinein. Je größer die Öffentlichkeit und Reichweite einer Seite oder eines Profils, desto höher ist der Einfluss dieser negativen Kommentare auf die öffentliche Meinungsbildung einzuschätzen. In dem Workshop soll das Phänomen Hate Speech genauer beleuchtet und Ideen für Strategien entwickelt werden, wie dieser Form der öffentlich abwertenden Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen konstruktiv begegnet und wie gleichzeitig präventiv eine verantwortungs- und respektvolle Kommunikationskultur (im Netz) gefördert werden kann.
Theater der Intervention (Sofie Olbers): Das Theater der Intervention versteht sich als sozial engagierte Kunst, die sich mit theatralen und performativen Methoden der Bearbeitung politischer und gesellschaftlicher Krisen und Konflikte widmet. Die Intervention gilt als Eingriff in bestehende Zusammenhänge, um durch Akte des Dazwischentretens und Unterbrechens Veränderung herbeizuführen. In diesem Workshop werden wir uns mit Methoden solcher interventionistischer Theaterformen (wie bspw. Theater der Unterdrückten, Blitztheater, politische Aktionsformen/Agitprop, Flashmob, site-specific Performance etc.) einführend auseinandersetzen, um dann gemeinsame konkrete Aktionen zu planen und im (halb-) öffentlichen Raum auszuprobieren und aufzuführen.
Interkulturelles Cafe - Ein Dialogworkshop (Julia Freund, Fyan Omriko, Alexander Redlich, Hartwig Spitzer): In einem syrischen Restaurant treffen sich Studierende der SommerUni und junge Menschen, die vor einiger Zeit aus einer anderen Kultur nach Deutschland gekommen sind. Eine Gelegenheit zum Austausch: Wo komme ich her, wo will ich hin?
Zivilcourage können alle (Maren Fröhling, Lena Hapke, Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V.): Mangelt es in unserer Gesellschaft an demokratischen Tugenden im Alltag? Die wachsende öffentliche Nachfrage nach Zivilcourage scheint das zu bestätigen. Zivilcourage bedeutet nicht nur den Mut zu haben, sich in der Öffentlichkeit einzumischen, sondern verbindet auch Solidarität mit Empathie. In dem Workshop werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir zivilcouragiert handeln können. Außerdem stärken wir dabei Selbstsicherheit, Sachkompetenz sowie die Fähigkeit seine eigenen Ressourcen einschätzen zu können. Besonders im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl beleuchten wir die unterschiedlichen Positionen und geben Methoden an die Hand, wie wir Paroli bieten können. Ob in der Kneipe, bei einem Gespräch in der Uni oder auch im Bus: Wie kann ich meine Stimme erheben, ohne dass mein Gegenüber das Gesicht verliert?
Fußballfankultur - ein gesellschaftliches Konfliktfeld?! (Julia Zeyn, Sigrid Happ): Das Fußballstadion wird häufig als Brennglas der Gesellschaft bezeichnet. Gesellschaftliche Konfliktlinien wie rechts gegen links, Polizei gegen Fans, demokratisches Selbstverständnis vs. Kommerzialisierung und territoriale Konflikte manifestieren sich hier. Insbesondere durch die emotionale Bindung und Identifikation mit dem Fußballclub bzw. der Szene sind Dynamiken schwer einzuschätzen und die Fronten scheinen verhärtet. Über die Inszenierung von Konfliktlinien und kreative Stilmittel aus der Fußballfankultur wollen wir Lösungsmöglichkeiten im Dialog erarbeiten und die komplexen Hintergründe sichtbar machen.
Laughing in Conflict-Using Humor and Improvisational Theater Skills in Conflict Transformation (Kevin J. Brenneman): Humor is mysterious, spontaneous, and subjective and has the power to exacerbate conflict or bring people together. In the workshop Laughing in Conflict participants explore the many faces of humor and how it can be used as a tool to approach life?s everyday conflicts. How does humor work in conflict situations? To grasp this abstract concept improvisational theater is used as a relational and experience-based practice. The workshop also explores how humor functions in improvised scenes.
"Ich stelle mich in deine Schuhe"-Diversitätssensible Übungen für den Alltag (Patricia Konrad): Vorurteile und Stereotype prägen uns und somit unseren Umgang und unsere Kommunikation mit Anderen. In diesem Workshop werden wir uns mit beiden Seiten festgefahrener Vorstellungen auseinandersetzen - zum einen mit unseren eigenen Klischees, an denen wir unbewusst festhalten, zum anderen mit den Schubladen, in die wir aufgrund unserer Herkunft, Geschlechts oder Religion gesteckt werden. Im Vordergrund stehen dabei praktische Übungen, durch die wir uns buchstäblich in die Schuhe Anderer stellen, um die Perspektive zu wechseln und uns selbst für den Umgang mit anderen Menschen unserer Gesellschaft sensibilisieren.
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WiSe 2016/17 |
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SoSe 2016 |
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Sommer-Exkursion 2016 (Vrije Universiteit Amsterdam): "Working through trauma - societal and transgenerational dimensions"
(Organisation Initiativkreis Friedensbildung: Fernando Enns, Alexander Redlich, Hartwig Spitzer, Kerstin Stellermann-Strehlow; Stud. Tutor: Adrian Rothers)
From 5.-9.2016, the summer school at the Vrije Universiteit Amsterdam will bring together students and academic staff of both universities over a current topic of peace policy. This time, the social science focus will be on origins and transmission of trauma, as well as coping and healing. The following questions were addressed:
How is individual traumatic experience spread or concealed, and passed on to the next generation within groups? What transformations does trauma undergo during this process? How do societal groups collectively deal with traumas, to heal them, but also to exploit them politically? These and other questions will be examined from the perspectives of South Africa, the Netherlands, and Germany.
Contributors
Prof. Pumla Gobodo-Madikizela is South African National Research Foundation Chair for Historical Trauma and Professor and Chair of Research in Transformation at Stellenbosch University. Author of international award-winning publications, e.g., A Human Being Died that Night: A Story of Forgiveness, which has been staged as a play in theatres in London, New York and Cape Town. As a result of her ongoing collaboration with German and Jewish-German psychotherapists and psychiatrist, she recently completed a monograph that focuses on a close analysis of dialogue between adult children of Nazi perpetrators and descendants of Holocaust survivors. She has led many workshops and seminars on historical trauma and responses to trauma internationally.
Dr. Kerstin Stellermann-Strehlow, medical doctor for child and adolescent psychiatry is a specialist in the psychotherapy of trauma and has worked in many countries where trauma is prevalent, e.g. in South Africa, Kosovo, and Alaska. In Hamburg she is working at the Universitätsklinikum Eppendorf, where she is chief physician of a day care hospital for adolescents with drug addiction.
Prof. Ruard Ganzevoort is head of the depart-ment Beliefs & Practices at Vrije Universiteit Amsterdam and teaches practical theology and spiritual care. He is also a member of the Sen-ate at the Dutch parliament.
The summer school experience was be complemented by social events in Amsterdam.
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WiSe 2015/16 |
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SoSe 2015 |
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Sommerexkursion 2015: "Gewaltprävention vor Ort – Praxis in Hamburger Schulen"
(Organisation: Dieter Lünse, Sigrid Happ, Alexander Redlich, Hartwig Spitzer)
Gewaltvolle Konflikte beginnen oft in kleinen Einheiten, lokalen Gemeinschaften oder einfach unter Nachbarn. Die Gewalteskalation in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien entwickelte sich zwischen Menschen, die lange friedlich Seite an Seite gelebt hatten. Unterschiedliche Religionsgemeinschaften separierten sich und kämpften gegeneinander.
Der lokale Frieden ist eine Basis für globale Entwicklungen. Die Anschläge auf das World Trade Center in New York 2001 haben Schulgemeinschaften in Hamburg auseinander gerissen, weil die einen mit Trauer und andere mit Gleichgültigkeit oder Sympathie reagierten. Nicht nur verschiedene Interessen stoßen in diesen Situationen aufeinander, sondern auch unterschiedliche Identitäten und Stereotypen prägen das Bild des/r Anderen. Auch 2015 haben wir eine ähnliche Situation mit den Vorfällen in Frankreich, die sehr breit in lokalen Gemeinschaften, Schulen und vielen Gruppen in Europa rezipiert werden.
Gewaltprävention bietet in Schulen einen Rahmen um persönliche Konflikte, Gruppenkonflikte in den Klassen und auch Fragen der Schulgemeinschaft Raum zu geben. Die Sommerfriedensexkursion geht in diesen lokalen Bereich, entwickelt mit Praktikern vor Ort das Problembewusstsein für Eskalation und die nötige Deeskalation unter den Schülerinnen und Schülern. Im Süden von Hamburg Harburg ist ein Gebiet, wo die Stadtteilgemeinschaft ein Modell für Jugendliche in allen lokalen Schulen angeregt hat an dem inzwischen alle Klassen des Jahrgangs 7 teilnehmen.
Dies ist ein spannendes Gebiet für Fragen wie sich unter diesen Bedingungen der lokale Frieden von mehreren hundert Schülerinnen und Schülern und ihrem Umfeld entwickelt, die praktische Arbeit vor Ort kennen zu lernen und selber als Anleiter/in teil zu haben.
Konzept und Methoden wurden vorab in einem Trainingskurs vermittelt um danach fünf Tage an der Durchführung (im Friedrich Ebert Gymnasium und der Irene-Sendler Stadtteilschule) beteiligt zu sein. Für den Leistungsnachweis werden Essays der Selbstreflektion eingereicht.
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WiSe 2014/15 |
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SoSe 2014 |
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Herbstexkursion 2014 (Berlin, Potsdam, Dresden): "Krieg und Gewalt im Museum inszenieren?"
(Organisation: Angelika Dörfler-Dierken, Gordon Mitchell, Markus Schäffauer)
In Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren werden Filme produziert, historische Studien verfasst und Ausstellungen gestaltet. Entsprechend der Grundsätze moderner Museumsdidaktik wollen diese Ausstellungen den Ersten Weltkrieg nicht nur visualisieren, sondern möglichst sinnlich erfahrbar werden lassen. So kann man mancherorts sich ein paar Meter lang im Schützengraben fortbewegen und andernorts sich sogar dessen Geruch aussetzen. Die Herbstexkursion 2014 (29. September - 01.Oktober 2014) führte an Orte, die anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs Ausstellungen gestaltet haben: nach Berlin ins Deutsche Historische Museum (DHM) und nach Potsdam ins Militärhistorische Museum (MHM). Die historischen Perspektiven wurden ergänzt durch Berichte von aktuellen Kriegs- und Gewalterfahrungen aus Afghanistan, wie sie am Ehrenhain der Bundeswehr in Geltow und im Gespräch mit Militärpfarrern und Soldatinnen und Soldaten offenbar werden.
Folgende Fragen waren leitend: Welche Wirkungen haben museale Nachinszenierungen von überwältigender Gewalt im Krieg auf die Museumsbesucherinnen und Besucher? Darf man das Leid von Soldaten und Zivilisten im Krieg überhaupt nachstellen? Oder verstößt das gegen die Würde der betroffenen Menschen? Wirkt die in den Ausstellungen dargebotene Realität des Alltags im Krieg eher gewalt- und kriegslegitimierend oder gewalt- und kriegskritisch? Wie reagiert jeder Einzelne von uns auf das Dargebotene? Mit welchen Strategien? Bewältigen wir es? Für welche Kultur- und Erinnerungspolitik stehen die beiden besuchten Ausstellungen in Berlin und Dresden? Die europäischen Gesellschaften und die BRD insbesondere sind entsprechend der Expertise von Sozialwissenschaftlern gewalt- und kriegsaverse Gesellschaften. Trotzdem? Oder gerade deshalb? Sind Krieg und Gewalt ein viele Menschen faszinierendes Thema in Medien und Öffentlichkeit. Ziel dieser Exkursion ist es gewesen , Kriterien für die kultur- und erinnerungspolitische Traditionsbildung zu erarbeiten, um den Blick für die kritische Analyse von Kriegs- und Soldatenbildern in Vergangenheit und Gegenwart zu schärfen.
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WiSe 2013/14 |
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Sommerexkursion 2014 (Vrije Universiteit Amsterdam): "Building Peace after Conflict - Identity and Reconciliation"
(Organisation: Fernando Enns, Alexander Redlich, Hartwig Spitzer; Stud. Tutor: Sören Faika)
Ernsthafte - oft gewaltvolle - Konflikte zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen nicht nur verschiedene Interessen aufeinander stoßen, sondern dass auch unterschiedliche Identitäten in Frage gestellt sind und Stereotypen das Bild des/r Anderen prägen. Inwiefern muss demnach in der Suche nach gewaltfreien Konfliktlösungen die eigene wie die fremde Identität „gesichert“ werden? Andererseits können sich Identitäten in Versöhnungsprozessen verändern. Ist das also ein Widerspruch?
Dieser Kernfrage für jede Friedensbildung wollte die Summer-School mithilfe von international erfahrenen „Peacebuildern“ auf den Grund gehen: Prof. Pumla Gobodo-Madikizela/ Cape Town University, Süfafrika, war u.a. Mitglied der Wahrheits- und Versöhnungskommission; und Prof. John Paul Lederach/ Krok Institute of Notre Dame University, Indiana/ USA, ist weltweit bekannt für seine Veröffentlichungen zum Thema sowie durch praktische Friedensarbeit in verschiedenen Teilen der Erde, zuletzt in Nepal.
In der Summer-School vom 16.-19. September 2014 haben Studierende aus Deutschland, den Niederlanden, Südafrika u.a.m. auch die eigenen, unterschiedlichen Identitäten reflektiert und sich in interaktiven Arbeitsformen möglichen Lösungsansätzen und Modellen genähert.
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SoSe 2013 |
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Sommerexkursion 2013: "Politik und Frieden"
(Organisation: Prof. Angelika Dörfler-Dierken, Prof. Hartwig Spitzer, in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften (ZMSBw), Potsdam)
25 Studentinnen und Studenten der Universität Hamburg waren vom 13.-16. August unterwegs in Strausberg und Berlin zur diesjährigen Sommerexkursion des Initiativkreises Friedensbildung. Die Lehrenden Alexander Redlich, Markus Schäffauer und Hartwig Spitzer hatten die Exkursion in Zusammenarbeit mit Prof. Angelika Dörfler-Dierken vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaft der Bundeswehr organisiert. Ziel der Veranstaltung war es, den Studierenden aus Hamburg einen Einblick in politische Strukturen bzw. Entscheidungen zu gewähren und sie in Kontakt mit Persönlichkeiten zu bringen, die beruflich sicherheits- und friedenspolitisch aktiv sind: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im Bereich der Politikberatung tätig sind ebenso wie hochrangige Ministeriale und Soldaten. Zudem gab es die Möglichkeit zu Gesprächen zwischen jungen Offizieren und den Hamburger Studierenden. Dabei wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Lebenserfahrungen, Einstellungen und Zielen der Beteiligten deutlich herausgearbeitet.
Ein besonderes Highlight stellte die Vorführung des Films „Generation Kundus – Der Krieg der Anderen“ dar. Sein Regisseur, Martin Gerner, einer der wenigen Journalisten, die ohne militärische Unterstützung und Sicherung in Afghanistan gedreht haben, stand für Diskussion und Gespräch persönlich zur Verfügung. (siehe www.generation-kunduz.de)
Den Abschluss und Höhepunkt der diesjährigen Sommerexkursion des Interdisziplinären Studienangebots Peacebuilding bildeten Besuche bei politischen Verantwortungsträgern: in zwei Ministerien und bei einer Nichtregierungsorganisation. Bei Amnesty International, im Bundesministerium für Verteidigung, bei der Evangelischen Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglichten hochrangige Verantwortungsträger den Hamburgern interessante Einblicke in ihre Arbeitsbereiche und stellten sich deren Fragen. Insgesamt bot die Sommerexkursion 2013 „Politik und Frieden“ die Gelegenheit zu intensiven „Felderkundungen“ und vielen Kontakten über die Fächergrenzen hinaus.
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WiSe 2012/13 |
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SoSe 2012 |
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Herbstexkursion 2012: "Frieden schaffen mit oder ohne Waffen?"
(Organisation: Prof. Angelika Dörfler-Dierken, Prof. Hartwig Spitzer, in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften (ZMSBw) Potsdam)
Unter dem angeführten Motto fand vom 14. bis 17. August die Sommerexkursion nach Berlin statt. Eine interdisziplinäre Gruppe Studierender – unter anderem aus der Politikwissenschaft, Psychologie, Ethnologie, Erziehungswissenschaft, Soziologie und den Islamwissenschaften – hatten die bisher einmalige Möglichkeit, sich an bedeutsamen Orten des politischen Geschehens mit Fragen zur deutschen Friedens- und Sicherheitspolitik auseinander zu setzen.
Friedensförderliches Handeln ist den Deutschen von der Präambel des Grundgesetzes her aufgegeben: Sie sollen „dem Frieden in der Welt dienen“. Dieser Aufgabe stellen sich nicht nur Bürger, die sich auf vielfältige Weise für den Frieden in der Welt engagieren, sondern auch Politiker, Ministerialbeamte und diejenigen, die im hoheitlichen Gewaltverhältnis stehen wie Polizistinnen und Polizisten, Soldatinnen und Soldaten. Gerade diese sind mit den Bedrohungen des Friedens durch Gewalt konfrontiert und tragen persönlich die Lasten, die mit dem Einsatz von Gewalt bei Auslandseinsätzen verbunden sind.
Die Sommerexursion beschäftigte sich daher mit folgenden Fragen: Braucht Frieden Soldaten? Wie lässt sich das Bundesministerium der Verteidigung wissenschaftlich beraten? Kriegsbildkonstruktion: Welche Konflikte werden erwartet und welche Rolle soll die Bundeswehr bei deren Bewältigung spielen? Diversity and gender: Braucht die Bundeswehr Frauen und gelingt ihr deren Integration? Meinungsforschung: Wovon fühlen sich die Bevölkerungen Deutschlands und ausgewählter europäischer Länder bedroht und wofür wollen sie Soldaten einsetzen? Was tun andere Ministerien, was tun NGOs für den Frieden?
Neben dem ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen und dem Bundesinnenministerium sowie dem Zentrum für Internationale Friedenseinsätze waren die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation und das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr (SOWI) in Strausberg bei Berlin Hauptanlaufpunkte der Exkursion. In Strausberg waren früher das DDR-Verteidigungsministerium sowie das Tagungszentrum des Warschauer Paktes angesiedelt. Ziel der Exkursion war es, junge Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zum Thema Friedenspolitik zusammenzubringen, Standpunkte auszutauschen und kritisch zu diskutieren.
Kernstück des Austauschs waren Interviews, die die Hamburger Studierenden mit einer Gruppe von Jugendoffizieren der Bundeswehr führten. Dabei ging es vor allem um die Gründe, sich für die Bundeswehr zu entscheiden, um die Rolle des/der Soldaten/Soldatin in Abgrenzung zum zivilen Friedensakteur sowie die ethisch-moralische Vertretbarkeit des Dienstes an der Waffe. In intensivem Austausch und geprägt von gegenseitigem Verständnis wurden Themen kontrovers diskutiert.
Eine weitere Perspektive bot der Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des SOWI, die ihre Forschung zu sicherheits- und friedenspolitischen Fragestellungen in Deutschland und Europa erläuterten. Vorgestellt wurde auch eine empirische Untersuchung zu Erfahrungen von deutschen Soldaten in Afghanistan, anhand derer die Herausforderungen dieses Einsatzes sowie Auslandseinsätze der Bundeswehr im Allgemeinen diskutiert wurden.
Zum Abschluss lernten die Studierenden eine sonst wenig beachtete Seite kennen: Die Arbeit der Evangelischen Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Insgesamt ermöglichte die Exkursion den Studierenden intensive Erfahrungen vor Ort und eine fundierte Auseinandersetzung auch mit eigenen Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen. (Textteile von einem Bericht von A. Metzner)
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WiSe 2011/12 |
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Sommeruniversität 2012: "ÜberlebensKunst" - Wie Gesellschaften mit politischer Gewalt umgehen
Organisation: Dr. Ulrike Borchardt zur Ausstellung "ÜberlebensKunst-Konfliktbearbeitung in textilen Bildern": 12. Juli – 26. August 2012 in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky
Der Umgang mit politischer Gewalt stand auch im Mittelpunkt der Sommeruniversität "Überlebenskunst" vom 27.-29. Juli 2012. Länder-Workshops zu Chile, Nordirland und Spanien fragten nach den Ursachen, Strukturen und Folgen politischer Gewalt in diesen Gesellschaften. Sie erläuterten somit die Hintergründe der auf den Ausstellungsobjekten dargestellten Szenen. Die Workshoparbeit verknüpfte einen historischen und sozialwissenschaftlichen Zugang zu der Thematik mit kulturellen Aspekten wie Musik, Bildern und Literatur. Außerdem berichteten Zeitzeugen über ihre Erfahrungen. Ziel der Sommeruniversität war, verschiedene Formen des Umgangs mit politischer Gewalt wissenschaftlich einzuordnen und verstehen zu lernen, welche Faktoren maßgeblich zur Überwindung dieser Gewalt beitrugen.
Die begleitende Ausstellung „ÜberlebensKunst – Konfliktbearbeitung durch textile Bilder“ zeigte Arpilleras und Quilts aus Chile, Nordirland und Spanien, die auf expressive Weise Situationen politischer Gewalt thematisieren. Die Exponate sind Produkt einer persönlichen, künstlerischen Auseinandersetzung mit Repression und Krieg und mit der Frage, wie sich solche gewaltsamen Erfahrungen überwinden und verarbeiten lassen. Roberta Bacic, die Kuratorin der Ausstellung, stammt aus Chile und lebt seit einigen Jahren in Nordirland. Sie hat u.a. an der Arbeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Chile mitgewirkt und für die Organisation „War Resisters’ International“ in London gearbeitet. Bacic hat ihre Exponate mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten bereits an zahlreichen Orten weltweit gezeigt – von Belfast, Dublin, London, Cambridge und Berlin bis hin zu Kingston/Jamaica und São Paulo.
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SoSe 2011 |
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Sommeruniversität 2011: "Kunst und Frieden"
(Organisation: ART PEACE Project, Prof. Gordon Mitchell und Sofie Olbers, M.A.)
Die Sommeruniversität 2011 des Initiativkreises Friedensbildung/Peacebuilding stand im Jahr 2011 unter dem Thema „Kunst und Frieden“. Zu dieser 3-tägigen Veranstaltung vom 8. bis 10. September 2011 wurden namhafte Künstler/innen aus unterschiedlichen Bereichen der Kunst eingeladen, die je eine Friedenswerkstatt (Workshop) anboten:
Dokumentarfilm: Yoav Shamir – Erforschung polarisierender Thematiken Storytelling/Kurzgeschichten: Renan Demirkan – Erzählen als Konfliktbewältigung Fotografie: Hasan und Husain Essop – Widersprüchliche Selbstinszenierung Performance/Tanz: Claude Jansen und Angela Guerreiro – Hamburg-Erinnerungen Gesang: Frauke Thalacker – Stimmklang und Stimmeinsatz als Ausdruck in Frieden und Krieg Collage/Scherenschnitt/Malerei: Jumoke Olusanmi – Zerstörung und Herstellung fiktiver Bildwelten
Die Künstler/innen schauten aus unterschiedlichen Perspektiven auf Gewalt, Konflikt und Krieg sowie Gewaltlosigkeit, Kooperation und Friedensfertigkeit und zeigen dabei sehr kreative Denk- Fühl- und Handlungsmodalitäten auf. Hier eröffnete sich den Teilnehmenden eine große Fülle von Möglichkeiten, eigene praktische Erfahrungen mit dem jeweiligen Medium der Künstler/innen zu machen und ein eigenes Werk als Endprodukt der Sommeruniversität zu gestalten. In diesem Sinne bot die Sommeruniversität 2011 ein Forum für die Entwicklung von kreativen Ansätzen in der Friedensbildung.
Playing on fault lines The visiting artists have been selected because of the ways in which their work plays on conflicts, whether they be political, societal, or individual. The workshops constitute an experiment to see the extent to which such creative processes enable people to see themselves, others and issues in fresh ways. We want to see whether some of the processes Peace Education seeks to encourage are evident here as well.
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Universität Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und erhielt dankend den Lehrpreis 2012 der KURT UND KÄTHE KLINGER STIFTUNG.
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SoSe 2010 |
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Sommer-Uni 2010: "Faszination und Irritation des Fremden": Dialog der Religionen als notwendige Voraussetzung zur Friedensbildung
(Organisation: Martin Gutmann, Wolfram Weiße, Fernando Enns/ Evangelische Theologie und Erziehungswissenschaft)
Die Sommer-Uni fand vom 25.-27. August 2010 an der Universität Hamburg statt und beschäftigte sich mit dem Dialog der Religionen im Verhältnis zur Friedensbildung. Religionen können Dialog und wechselseitige Verständigung fördern, aber sie können auch auf Gewalt und Abgrenzung zielen und diese legitimieren. Das irritiert, denn eigentlich sollte Religion doch gerade Orientierung bieten für ein gelingendes Leben in Gemeinschaft. Daher beschäftigten sich die Teilnehmenden dieser Sommer-Uni besonders mit diesen Fragen: Reicht diese Orientierung also immer nur für die je eigene Gemeinschaft oder geht sie auch und gerade über die Grenzen der eigenen Glaubensgemeinschaft hinaus? Kann Gewalt durch Religion und den Dialog zwischen Religionen unterbrochen, begrenzt werden? Oder kann Gewalt gar „überwunden“ werden, wie es die ökumenische „Dekade zur Überwindung von Gewalt. 2001-2010“ des Weltkirchenrates anstrebt? Wäre es nicht faszinierend, wenn die Glaubenden einer fremden Religion zu Mitgestaltern nachhaltiger Friedensprozesse würden? Wie müsste in der Bildung angesetzt werden, damit Religionen stärker zur Verständigung beitragen? Und wie steht es mit der Gewalt(freiheit) im christlichen Glauben?
Den Veranstaltern war es wichtig mit diesen Diskussionen zu zeigen unter welchen Voraussetzungen der Dialog zwischen den Religionen der Friedensbildung dienen kann; ob und wie Jugendliche in Europa mit unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen auf wechselseitige Verständigung zugehen wollen, wo aber auch Hemmschwellen sind, - wie Gewalt, wenn sie zum Ausbruch gekommen ist, durch religiöse Verbundenheit unterbrochen werden kann - wie in medialen Inszenierungen (z.B. Kinofilmen) religiöse Erzählungen, Symbole, Rituale dargestellt werden und Gewalt unterbrechen, begrenzen, bzw. verstärken können; wie die ökumenische „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ zur Friedensbildung beiträgt; und welche Texte der Bibel Gewalt förderlich sind oder von Gewalt befreien wollen.
Die Veranstaltung wurde gefördert von dem Fachbereich Theologie und der EPB-Fakultät der Universität Hamburg.
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SoSe 2009 |
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Sommer-Uni 2009: "Building Cultures of Peace"
(in memoriam: Prof. Dan Bar-On, Organisation: Prof. Alexander Redlich, Prof. Hartwig Spitzer)
Die Sommer-Universität vom 19.-21. August 2009 an der Universität Hamburg statt, auch als Erinnerung an den israelischen Psychologen, Therapeuten und Holocaust- und Friedensforscher Prof. Dan Bar-On, der 2008 verstorben ist. Prof. Sami Adwan, der an der palästinensischen Universität von Bethlehem am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft lehrt, stellte ein Schulbuch vor, das er mit Prof. Dan Bar-On zusammen entwickelt hat, in dem Palästinenser und Israelis jeweils ihre Sicht einzelner historischer Ereignisse erzählen. Prof. Jay Rothman von der University of Cincinnati in den USA berichtete von seiner Arbeit in vielen Konfliktregionen der Welt mit Menschen aus verfeindeten Gruppen und Nationen. Sein Ansatz versteht Konflikte nicht nur als Ressourcenkonflikte, sondern vor allem auch als Identitätskonflikte (Kontakt: www.ariagroup.com). Außerdem sprach Prof. Vamlk Volkan, der aus Zypern stammt und bis 2001 als Professor für Psychiatrie an der University of Virginia School of Medicine in Charlottesville tätigwar. Er referierte über seine Aktivitäten in vielen Krisengebieten der Welt und seiner Beteiligung an inoffiziellen diplomatischen Verhandlungen. Er wurde mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Die Veranstaltung wurde von der EPB-Fakultät der Universität Hamburg gefördert und mit dem Lehrpreis 2009 der Universität Hamburg ausgezeichnet.
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