Beauty Versus Health: The Aesthetics of Tuberculosis in Anglophone Literature of the 19th and 21st Centuries
Unser Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Ästhetisierung von Tuberkulose in den medialen Repräsentationen des 19. und 21. Jahrhunderts. Wir untersuchen, wie die Krankheit, die auch als "consumption" bekannt ist, historisch und gegenwärtig ästhetisch dargestellt wird und welche kulturellen Implikationen daraus entstanden sein könnten.
Unser Interesse gilt besonders den Auswirkungen der ästhetischen Darstellung von Tuberkulose auf das moderne Verständnis von Gesundheit und Schönheit. Inspiriert wurden wir dabei von Susan Sontags Werk "Illness as Metaphor", in dem Sontag argumentiert, dass Krankheiten oft metaphorisch überladen werden, um tiefere kulturelle und gesellschaftliche Ängste auszudrücken. Sie untersucht beispielsweise, wie Tuberkulose einst als Erkrankung der Künstler:innen romantisiert wurde und zeigt, wie solche Metaphern die Wahrnehmung der Krankheit beeinflussen können.
Unsere Literaturanalyse stützt sich auf eine Kombination aus historischen und zeitgenössischen Quellen und umfasst dabei unter anderem:
- Literarische Werke des 19. Jahrhunderts, darunter Texte von Charles Dickens, Emily Brontë und Bram Stoker, sowie visuelle Medien der Zeit, beispielsweise die Kunstwerke der Präraffaeliten
- Medien des 21. Jahrhunderts, darunter Filme wie Emily (2022), mediale Trends rund um die mythische Figur des Vampirs sowie Zeitschriftenartikel zu Schönheitsidealen
Zusätzlich planen wir, relevante Museen wie die Wellcome Collection in London und eine Konferenz zu „Victorian Mobility Studies“ in Frankfurt im September 2024 zu besuchen, um in den historischen Kontext der Literatur einzutauchen.
Mit unserer Arbeit wollen wir verdeutlichen, wie Schönheitstrends entstehen und sich noch Jahrhunderte später auf konventionelle Konzeptionen von Schönheit auswirken. Da solche Ideale mitunter auch durch Pandemien geprägt werden können, ist es sinnvoll, den wissenschaftlichen Diskurs um Gesundheit und Schönheit zu erweitern. Unsere Forschungsergebnisse können dazu beitragen, die Auswirkungen von Medien auf gesundheitliche Stigmatisierungen und Schönheitsnormen zu beleuchten.
Forschungsgruppe
Lilli Dahlke
Alina Scheller
Kevin Wolf
Mentorin
Prof. Dr. Sandra Dinter